Kurtaxe, Damenrad, Heizkörperleckage, Meteorit, Promenade.

Gesetzestreu schalten wir unsere 7-Gang Nabenschaltung der Marke ohne Namen bereits in Sichtweise der heransausenden Strandpromenade herunter, geben dem Gelsattel seinen gewohnten Entfaltungsraum zurück und nähern uns schiebend dem Nr. 1 Walk-of-Fame der ostseedeutschen Flaniermeilen.
Es rollt. Mal wieder. Wie immer.
Zurück im Basislager namens Korb am Strand müssen weitreichende Entscheidungen getroffen und Diskussionen geführt werden. Dürfen die zahlreichen heranwachsenden von verschiedensten Elternteilen am Volleyballspiel der Erwachsenen teilnehmen? Ist das ständige Ballholen aufgrund deutlicher Überschätzung der volljährigen Teilnehmer:innen ein ausreichender Indiz für eine nicht-niveau-sinkende Integration der Kinder in das bemitleidenswerte Ballspiel der Eltern?
Wer hat die nicht auffindbaren Bio-Sandformen vergraben? („die waren voll teuer!“).
Ist das rückseits des Strandkorb an der Promande liegende „Chapeau Claque“ eine assige Trinkerkneipe im Gewand einer zu stark geschminkten Alkoholikerin mit Tränenkanälen auf den Wangen? Oder doch eine ironische Genießerbar mit günstigen Bierliterpreisen?
Das Wetter ist so wechselhaft wie Grömitz selbst. 70er Jahre Optik trifft auf kleine Juwelen abseits der Menschenströme, umgeben von schönen Naturstränden und einer (der Sage nach) von Meteoriteneinschlägen gezeichneten Steilküste.
Gestärkt schließen wir die Tür unserer temporären Behausung, lassen eine warme Mahlzeit sowie das Abenteuer eines geplatzten Heizkörper hinter uns und schreiten die Treppenstufen des Hochparterre hinunter zu einer Nachtwanderung.
Am Strand stolpere ich über eine deutlich zu hochpreisig wirkende Sandkuchenform. Wer kauft denn so’n Scheiß?














